Hindernisbahn im Gelände (HiBa Gelände)
Zeitverhältnisse (25 Min.) entsprechen einer Gruppengrösse von ca. 30 Teilnehmern.
Selbstverständlich wird jeder Teilnehmer einzeln geprüft.
Die Hindernisbahn im Gelände (HiBa Gelände) dient zur Überprüfung der konditionellen Substanz und koordinativen Kompetenzen. Es geht darum, die Gewandtheit und die Technik an der HiBa Gelände mittels Zeitmessung zu testen.
Ausführungsbestimmungen
Anlage:
Wie es der Name sagt, befindet sich die HiBa Gelände draussen. Die HiBa Gelände ist normiert, wobei sich zehn Hindernisse auf einer Strecke von ca. 250 m (min. 150 m und max. 300 m) verteilen. Normalerweise verteilen sich die Hindernisse auf einer geraden Strecke. Auf gewissen Waffenplätzen (Wpl) ist die HiBa Gelände nicht auf einer geraden Strecke, sondern in der Form des Buchstabens “U“ o-der “S“ angelegt. Bei der U-Form befinden sich Start und Ziel nebeneinander, bei der S-Form wie bei der geraden Strecke auf der gegenüberliegenden Seite. Auch bei der Distanz unterscheiden sich die HiBa Gelände auf den einzelnen Wpl, wobei die minimale respektive maximale Streckenlänge eingehalten werden muss.
Vor jedem Gebrauch der HiBa Gelände sind die Elemente auf deren Tauglichkeit zu prüfen und die Laufstrecke zu reinigen/von fremden Gegenständen zu befreien. Die Minimierung des Verletzungsrisikos (z.B. Kiesgrube rächen bei der Klettermauer) liegt in der Verantwortung des Testleiters und hat höchste Priorität.
Postenbeschreibung:
- Doppelbalken
- Kriechnetz
- Graben (Löwengrube)
- Furt
- Balkenhindernis (Dreifachbalken)
- Balancierbalken (Zick-Zack-Balken)
- Waagrechte Sprung- und Kriechbalken
- Balkentreppe (Bärentritt)
- Laufgasse (Schikane)
- Klettermauer (Schrägwand)
Ausführung:
Doppelbalken: Mit dem rechten Fuss auf den vorderen Balken springen - mit beiden Händen auf dem höheren Balken abstützen - linker Fuss zwischen beiden Balken auf den Boden setzen - rechter Fuss wechselt auf den Rist und stösst ab - linkes Bein auswärts schwingen - abstützen - rechtes Bein unter dem linken durchschwingen - Landung auf dem rechten Fuss (bzw. alles gegengleich).
Kriechnetz: Seitlich einspringen - Arme seitwärts halten, ohne mit den Ellenbogen den Boden zu berühren - Kopf tief halten - Füsse flach - sich mit grossen Bewegungen „auf allen Vieren“ vorwärtsbewegen.
Graben (Löwengrube): Einsprung aus tiefer Hocke (4-Punkte-Landung) - anspringen der Mauer mit einem Fuss - gleichseitiges Abstützen der Ellenbogen auf der Mauerkrone - gleichzeitig das Gegenbein hochschwingen und den Fuss auf der Mauerkante abstützen - Körper hochdrücken (Einsatz eines Hilfsgerätes, Auftrittes etc. ist erlaubt) - „langsamere“ Möglichkeit: Sprung zum Hüfthang an Grabenkante, seitlich aus dem Graben rollen.
Furt: Erlaubte Varianten: schnellste Passage, 3-Schritt-Methode oder Zick-Zack-Methode. Schnellste Passage: drei Sprünge – zwei auf die beiden Trittflächen auf der rechten Seite – einer (der letzte) ans Furtende. 3-Schritt-Methode: vier Sprünge – drei auf die Trittflächen auf der linken Seite - einer (der letzte) ans Furtende. Zick-Zack-Methode: sechs Sprünge – fünf wechselseitige Sprünge auf die Trittflächen – einer (der letzte) ans Furtende. Zum Überqueren der Furt dürfen nur die Trittflächen benutzt werden, ansonsten muss das Hindernis wiederholt werden.
Balkenhindernis: (Dreifachbalken) Mit dem rechten Bein den untersten Balken anspringen (Blick auf Abstosspunkte) - linkes Bein hochschwingen, ohne den obersten Balken zu berühren - Oberkörper über den Balken werfen - linke Hand stösst vom mittleren Balken ab - Landung auf beiden Füssen mit Blick zum nächsten Hindernis. Einfachere Überwindungsmöglichkeiten: einseitiger Achselhang; Ellenbogen kräftig nach unten drücken - bei der Einführung Auftritt benützen. Oder äusseres Bein aufschwingen, bis Ferse über Wandkante eingehängt werden kann - Kopf nach hinten - mit Arm- und Beinzug Körper auf die Wand rollen – abwenden.
Balancierbalken: (Zick-Zack-Balken) Hindernis beidfüssig traversieren, Arme seitwärts halten. Fällt der Teilnehmer vom Balken, muss das Hindernis wiederholt werden.
Waagrechte Sprung- und Kriechbalken: Ein Bein seitlich aufstellen - mit dem anderen unten durchschwingen - Landung „auf allen Vieren“ - unter dem nächsten Balken durchschlüpfen, ohne den Körper abzudrehen - Balken 3 und 4 in gleicher Weise überwinden.
Balkentreppe (Bärentritt): Die Balken wechselweise mit dem rechten/linken Bein überwinden (mit möglichst grosser Geschwindigkeit und starker Körpervorlage) - beim vierten Balken ein Bein seitlich abstützen Schwerpunkt tief) - mit dem anderen Bein unten durchschwingen - 4 Punkte-Landung. Fällt der Teilnehmer vom Balken, muss das Hindernis wiederholt werden.
Laufgasse (Schikane): So schnell als möglich durchlaufen; sich mit beiden Händen „um die Ecken“ ziehen (vorderer Fuss am Objekt zum Fixieren/Blockieren).
Klettermauer (Schrägwand): Mit möglichst grosser Geschwindigkeit die Mauer anspringen und erklimmen (evtl. mit Hilfe des Seiles) - auf Plattform ein Bein seitlich abstützen (Schwerpunkt tief) - mit dem anderen Bein durchschwingen zum Niedersprung - 4 Punkte-Landung.
Ziel: Die Ziellinie muss mit dem ganzen Körper vollständig überquert werden, ehe die Zeit gestoppt wird.
Weibliche Teilnehmer lassen den Graben, die Balkentreppe sowie die Klettermauer (Hindernis 3, 8 und 10) aus.
Versuche:
Einer bis drei, der beste Versuch wird gewertet.
Jeder Teilnehmer muss mindestens einen Versuch absolvieren. Weitere Durch-gänge sind freiwillig, wobei maximal drei Versuche zur Verfügung stehen. Aus Zeitgründen kann der Testleiter die maximale Anzahl Versuche anpassen.
Messung:
Die Zeit ab dem Startkommando bis zur vollständigen Überquerung der Ziellinie durch den Teilnehmer wird auf 1/10 Sekunde genau gemessen.
Form: die Kurven bei der U- und S-Form haben im Vergleich zur geraden Variante keinen wesentlichen Einfluss auf die Gesamtleistung, so dass bei allen Varianten mit der gleichen Auswertungstabelle gearbeitet werden kann.
Strecke: die Distanz hat im Gegensatz zur Form einen Einfluss auf die Leistung. Die Auswertetabelle muss entsprechend angepasst werden, sofern sich die Streckenlänge unterscheidet.
Kontrolle:
Der Testleiter erklärt den Teilnehmern vorgängig alle Ausführungsbestimmungen und zeigt die Posten gegebenenfalls vor (der Test sollte jedoch allen Teilnehmern aus dem Training bekannt sein). Ab dem Startsignal begleitet der Testleiter den Teilnehmer am Rand der HiBa Gelände bis ins Ziel. Der Testleiter kontrolliert, dass die Teilnehmer alle Posten korrekt durchlaufen. Sobald der Teilnehmer die Ziellinie mit dem ganzen Körper überquert, stoppt der Testleiter die Zeit. Danach begibt sich der Testleiter zurück zum Start, um den nächsten Teilnehmer auf die Strecke zu schicken. Ein anderer Testleiter hat unterdessen ebenfalls einen Teilnehmer losgeschickt. Sobald der Teilnehmer das dritte Hindernis (den Graben) erreicht, kann der nächste Teilnehmer frühestens auf die Strecke geschickt werden. Der Testleiter beurteilt, ob er einen Teilnehmer später auf die Strecke schickt, damit kein Einholen des vorderen Teilnehmers stattfindet. Es dürfen sich nie mehr als vier Teilnehmer gleichzeitig auf der Strecke befinden. Ist die HiBa Gelände in der U-Form angelegt, kann ein Testleiter den Start und das Ziel gleichzeitig im Überblick behalten und ein anderer/die anderen Testleiter kontrolliert/-en auf der Strecke, dass die Hindernisse korrekt passiert werden. Das Resultat wird direkt elektronisch erfasst oder von einem Auswerteblatt später auf ein elektronisches Gerät übertragen.
Auswertung:
Für sämtliche Sportprüfungen stehen Auswertungsformulare sowie elektronische Auswertungsprogramme zur Verfügung:
www.armee.ch/sportausbildung
-> downloads -> Sportprüfungen -> Auswertung -> HiBa Gelände
10-teilige Norm-Hindernisbahn im Gelände (ca. 250 m – jedoch min. 150 m/max. 300 m), 2-4 Stoppuhren, 1 Distanzmessrad (zur Definition der Streckenlänge), Kontrollblatt HiBa Gelände inklusiv Schreibmaterial, evtl. Gerät zur elektronischen Datenerfassung.