Methodische Aspekte des Schnelligkeitstrainings
Mit dem Schnelligkeitstraining sollte möglichst früh (im Kindesalter) begonnen werden. Das Training sollte ganzjährig stattfinden. Dabei lassen sich die Schnelligkeitsfähigkeiten nur unter vollem Einsatz optimieren. "Alles oder nichts" lautet der Leitspruch für das Schnelligkeitstraining. Wird das Training nur mit halbem Einsatz und nicht mit höchster Konzentration absolviert, so ist keine Verbesserung der Schnelligkeit zu erwarten. Deshalb gehört zum Schnelligkeitstraining eine Uhr oder ein Gegner. Eine gute mentale Vorbereitung und ausgiebiges Aufwärmen der Muskeln und Gelenke ist essentiell. Weiter darf während dem Üben die Bewegungsqualität der Ausführungen (Kernpunkte, Technik) nicht abnehmen und das Training muss stets in erholtem Zustand durchgeführt werden. Zwischen den Übungen müssen somit ausreichend Pausen (50x Belastungszeit oder 1min pro 10m) eingelegt werden, damit sich die ATP- und Kreatinphosphatspeicher füllen können und eine volle Einsatzbereitschaft gewährleistet bleibt.
Trainingsmethoden
Reaktionsschnelligkeit
In Spielformen oder auch sportartspezifisch (bspw. Start beim Sprint) wird schnelles und situationsgerechtes Reagieren auf verschiedene Formen von Signalen (taktil, akustisch und optisch) geübt.
Beschleunigungsfähigkeit
Je nach Sportart kann die Zeit für die Beschleunigung unterschiedlich sein, daher muss die Beschleunigungsfähigkeit sportartspezifisch trainiert werden. Die Fähigkeit wird mit höchster Belastungsintensität ausgeführt.
Bewegungs- und Aktionsschnelligkeit
Weil die Schnelligkeit eine grosse koordinative Komponente hat, ist Schnelligkeitstraining auch immer Techniktraining. Eine Bewegung sollte erst auf Schnelligkeit trainiert werden, wenn die Technik einwandfrei eingeübt wurde. Um die Aktionsschnelligkeit zu verbessern werden Übungen gewählt, die eine schnelle Ausführung begünstigen und somit nicht immer eine grosse Beschleunigungskomponente aufweisen (z.B. fliegende Starts bei Sprints, Beschleunigungshilfen, Steigerungsläufe).
Handlungsschnelligkeit
Hier müssen im Training komplexe Übungen, die hohe Anforderungen an die Wahrnehmungs- und Antizipationsfähigkeit, an die Entscheidungsfähigkeit und die Entschlusskraft sowie an die rechtzeitige und schnelle Ausführung einer Aktion stellen (z.B. taktische Übungen in Spielsportarten). Die Sportler müssen kognitiv gefordert sein, um ihre Antizipationsfähigkeit zu schulen und eine Reaktion schnell und situationsgerecht auszuführen.
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